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Chronik

Vorstände des Gartenvereins

1928 - 1929 Herbert Schuhmacher - Erster Vorsitzender
1929 - 1932 Alfred Walter Seidemann - Erster Vorsitzender
1932 - 1933 Alfred Allner - Erster Vorsitzender
1933 - 1945 Alfred Allner - Vereinsführer
1945 - 1948 (Anschluss fehlt)
1948 - 1960 Alfred Allner - Gruppenvertrauensmann - Kleingartengruppenobmann - Kleingartenspartenvorsitzender
1960 - 1990 Kurt Held - Kleingartenspartenvorsitzender - Erster Vorsitzender
1990 - 1993 Werner Klemm (jun.) - Erster Vorsitzender
1993 - 2013 Peter Welschhoff - Erster Vorsitzender
2013 - 2014 Holger Römpler † 2014 - Erster Vorsitzender
2014 - 2015 Thomas Werge und Steffi Stöckel in Vertretung bis zur Neuwahl
2015 - 2020 Loretta Hammer - Erste Vorsitzende
2020 - bis jetzt Christian H. Ziem (jun.) - Erster Vorsitzender


In der Nähe des Ortsteils Burghausen, am westlichen Stadtrand von Leipzig liegt der Kleingartenverein "Zum Bienitz" e. V. Der Vereinsname verweist auf den benachbarten Bienitz, einen Endmoränenhöhenzug aus der letzten Eiszeit. Bereits vor 7.000 Jahren wurde dieses Gebiet besiedelt und landwirtschaftlich genutzt. Die Gesamtanlage befindet sich heute im Landschaftsschutzgebiet "Leipziger Auwald" in der Gemeinde Burghausen. Im Jahr 2000 ist der Ort nach Leipzig eingemeindet worden. (1)
Im "Restaurant zum Bienitz" fand am 10. November 1928 die Gründungsversammlung statt. Die 9 Gründungsmitglieder stammten aus Burghausen, Rückmarsdorf und aus Leipzig. Sie gaben dem ersten Kleingartenverein Burghausens den Namen "Gartenverein zum Bienitz e.V.". (2)
Die Eintragung in das Vereinsregister beim Amtsgericht der Stadt Leipzig erfolgte am 11. Mai 1929 unter der Registernummer 1597 und dem Namen "Gartenverein zum Bienitz e.V. Burghausen". Nach der in der Gründungsversammlung beschlossenen Satzung vom 10. November 1928 war nach § 2 der
"Zweck des Vereins ist die Förderung der Interessen seiner Mitglieder in sozialer, wirtschaftlicher und sonstiger Beziehungen. Die Verfolgung politischer und religiöser Ziele, sowie ein wirtschaftlicher Geschäftsbetrieb sind ausgeschlossen." (2)


Abb. 2: Vereinsregister

Der Grund und Boden, auf dem sich die Gartenanlage befand, war Eigentum der Erbengemeinschaft Riemenschneider. Die Flurstücke hatte der Fabrikant Johann Heinrich Riemenschneider 1899 von Johann Gottfried Parade (Flurstück 144) und Johann Gottfried Leischker (Flurstücke 145 und 146) gekauft. Sie umfassten eine Fläche von 34.960 m² und wurden vom Verein gepachtet. Vertragsunterlagen dazu sind nicht mehr erhalten. (3)
Schon während des Ersten Weltkrieges und in den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts sind die Flurstücke intensiv landwirtschaftlich, besonders für den Kartoffelanbau, genutzt worden. Im Frühjahr 1929 legte man die ersten Gärten an. Ebenso wurde die bescheidene Gestaltung der Anlage begonnen. Wegen der großen Arbeitslosigkeit während der ersten großen Weltwirtschaftskrise waren die finanziellen Mittel sehr knapp. Der Mitgliedsbeitrag, dessen Höhe nicht aus den Unterlagen hervorgeht, war monatlich im Voraus zu zahlen. Er setzte sich aus dem Pachtzins und einer Vereinsgebühr (sogenannte Monatssteuer) zusammen. Der Anbau von Obst, Gemüse und Kartoffeln zur Eigenversorgung stand für viele Pächter an oberster Stelle. Außerdem sahen sie ihre Aufgabe in der Schaffung und Verbesserung der Gemeinschaftsanlagen des Vereins und arbeiteten unentgeltlich an deren Verbesserung. Bereits im Juli 1929 feierten die Vereinsmitglieder und ihre Gäste das erste Sommerfest. Die jährlichen Sommer- und Kinderfeste waren über Jahrzehnte die Höhepunkte des Vereinslebens.



Abb. 3: Milchkolonie 1934 mit einem Ausflug nach Lützschena

Bis 1930 wuchs die Mitgliederzahl auf 76 Mitglieder an. 56 Gärten hatten eine Laube. Mit dem Bau eines kleinen Vereinshauses wurde 1931 begonnen. Für die Errichtung des Vereinsgebäudes war ein Darlehen in Höhe von 600 RM aufgenommen worden. Der Vorstand vergab für das Vereinsheim keine Bewirtschaftung. Bier wurde nur auf gesonderten Antrag zu Veranstaltungen ausgeschänkt. Hierfür lag die Schankkonzession bei Vereinsführer Allner. Als liefernde Brauerei wurde die Aktienbrauerei Leipzig-Gohlis bevorzugt. In der Generalversammlung am 13. 12. 1930 sprach der Vereinsvorstand in seinem Rechenschaftsbericht von 44 Gartenlauben, von denen 27 massiv und 17 aus Holz gebaut waren.



Abb. 5: Vereinshaus an der Festwiese

 
Auch die Bewohner von Burghausen und den Nachbargemeinden nahmen gern an den Veranstaltungen teil und wurden als Gäste herzlich begrüßt. Auch in den 1930er Jahren war es allgemein üblich, in den Kleingartenvereinen "Milchkolonien" durchzuführen. Dies waren Betreuungsangebote für Kinder aus weniger betuchten Familien, für die ein Ferienaufenthalt außerhalb des Wohnortes nicht möglich war. Sie erlebten abwechslungsreiche Wochen in der Kolonie. Für sie wurden Ausflüge organisiert. Jedes Kind erhielt täglich seine Portion frische Milch. Im August 1931 nahmen 54 Jungen und Mädchen an einer Milchkolonie in der Gartenanlage "Zum Bienitz" teil. Die Kleingärtner und ihre Frauen übernahmen die unentgeltliche Betreuung der Ferienkinder bei Sport und Spiel. Es waren vorwiegend Arbeiter aus Burghausen und Böhlitz-Ehrenberg, aber auch aus Leipzig-Lindenau, die hier eine Parzelle bewirtschafteten.



Abb. 4: Vereinskinder bei einer der Veranstaltungen in den 30er Jahren

Die Größe des Areals wurde mit 34.960 m², davon 31.850 m² Gartenland, ca. 2.100 m² Gartenwege und 1.025 m² Spielplatz angegeben. Im darauffolgenden Jahr 1931 sollte der Spielplatz um 970 m² auf 1.995 m² vergrößert werden. (4)
Besonders in den Schulferien war der Spielplatz der Lieblingsplatz der Kinder. Viele ältere Bürger der umliegenden Gemeinden erinnern sich noch daran, dass sie in ihrer Kindheit diese Spielmöglichkeiten nutzten. In den Jahren 1930/31 veranstalteten die Gartenfreunde ein Kinderfest, ein Sommerfest, ein Kappenfest und eine Italienische Nacht. Im Dezember 1930 beschloss man im Rahmen einer Generalversammlung eine Satzungsänderung.
Der Vereinszweck wurde neu formuliert:
Der Verein arbeitet gemeinnützig im Sinne der Kleingartenordnung vom 31.07.1919 und bezweckt:

a) in Verwirklichung der Gedanken Dr. Schrebers und Dr. Hauschilds für die körperliche und gemütliche Gesundung der Jugend, für Förderung des Familienlebens und für eine gesunde Volkserziehung zu wirken;

b) den Gartenbau - und hierbei besonders den Obstbau - zu pflegen und seine Mitglieder zu sachkundigen Siedlern heranzubilden. (4)

Der Arbeitsplan für das Jahr 1931 sah neben der Spielplatzerweiterung auch die Fertigstellung der Wege und Eingangstore vor. Mit dem Bau des Vereinshauses sollte begonnen werden. Die Bauvorbereitung oblag der Vereinsleitung. Sie wurde von der Mitgliederversammlung zur Rechenschaftslegung verpflichtet. Anstelle von Gartenpacht und Monatssteuer sollte ein Vereinsbeitrag gesetzt werden. Der Vorstand konnte seinen Vorschlag von 5 Pfennig je m² nicht durchsetzen. Die Versammlung einigte sich auf 4 Pfennig je m² und Jahr. Weiterhin legte man fest, dass jeder Pächter nach Bedarf etwa 4 Arbeitsstunden im Monat für den Verein leistet. Negative Veränderungen brachte die Zeit des Dritten Reiches mit sich. Gestützt auf zahlreiche Gesetze und Verordnungen hatten die nationalsozialistischen Machthaber durch die im Zuge der Gleichschaltung erfolgte Durchsetzung des Führerprinzips den Organisationsaufbau gestrafft und alle wichtigen Funktionen mit NSDAP - Mitgliedern besetzt. Auch die Kleingärtnerschaft sollte zukünftig nach dem "Führerprinzip" geleitet und direkt der NSDAP unterstellt werden. An die Stelle des in der Mitgliederversammlung gewählten Vereinsvorstandes wurde per Berufung durch den Reichsbund der Kleingärtner der Vereinsführer gesetzt. Ihren erklärten oder vermeintlichen Gegnern in den Vereinen wurden drakonische Strafen angedroht, auferlegt oder die Parzellen entzogen. (5)
Der politische Einfluss wird deutlich daran, dass das Anschauen des Propagandafilms "Blut und Boden" im Reich Pflicht war. Die Mitglieder hatten sich im Gasthof "Waldmeister& in Böhlitz-Ehrenberg am 12. April 1934 einzufinden. (11)
Im Zuge der Gleichschaltung wurde auf Beschluss des 9. Reichskleingärtnertages im Juli 1933 der "Reichsbund der Kleingärtner und Kleinsiedler Deutschlands" gegründet. Dem folgte 1933/1934 die Formulierung und Verabschiedung einer Einheitssatzung, die auf Empfehlung des "Reichsbundes der Kleingärtner und Kleinsiedler Deutschlands" eine generelle Änderung der Satzung in allen Kleingartenvereinen bewirkte. In dieser Satzung stand zu lesen:

§1 Sitz ....Mitglied der Stadtgruppe Leipzig der Kleingärtner e.V. und der Landesgruppe Sachsen

§2 Zweck Nutzung des Gartenlandes im Sinne der Verbundenheit zu Blut und Boden als Grundlage für Staat und Volk ....Nutzung des Bodens und Jugendpflege nach dem Sinne von Dr. Schreber und "nach den Anweisungen des Reichsbundes und des Reichsjugendführers zu fördern, gesunde Volksbeziehungen und verbundenes Familienleben aller Kleingärtnerfamilien im Verein zu tätigen."

§3 "...Mitglied kann werden, wer Reichsdeutscher ist. ...darüber entscheidet der Vereinsführer".

Wie schon während des Ersten Weltkrieges erhielt die Kleingärtnerbewegung im Dritten Reich eine völlig neue Bedeutung. Die Verabschiedung vom Gedankengut Schrebers vollzog sich stetig und führte dazu, dass die Kleingartenvereine an die Stelle der erzieherischen Betreuung der Jugend die Sicherung der "Reichsernährungsgrundlage" zu setzen hatten. "Nicht Blumenzucht und sonstige Spielereien dürfen allein in den Kleingärten betrieben werden; die Bestellung des Kleingarten- und Kleinsiedlungslandes muss dazu beitragen, den Lebensunterhalt des betreffenden Volksgenossen zu ergänzen und zu sichern...". (6)
Am 2. Dezember 1933 fand eine ausserordentliche Hauptversammlung des Gartenvereins "Zum Bienitz" statt.

Der amtierende Vorsitzende Alfred Allner gab bekannt, dass er vom Stadtgruppen-führer Hupfer zum Vereinsführer ernannt worden war. Dem Protokoll kann man entnehmen, dass sich nunmehr eine Wahl erübrigte. Daraufhin legten die gewählten Mitglieder des Vereinsvorstandes ihr Amt nieder. Das kollegiale Führungsprinzip war durch das von den Nationalsozialisten verordnete Führerprinzip im Verein abgelöst worden. Der Vereinsführer verkündete die Berufung von fünf Vereinsmitgliedern in den Vorstand, u.a. von Max Riemenschneider als Vertreter der Erbengemeinschaft und Verpächter. Die Erbengemeinschaft bewarb sich seit 1931 erfolglos um einen Platz in der Vereinsleitung. Außerdem wurde die nunmehr allgemein gültige und vom Reichsbund der Kleingärtner verabschiedete Satzung vor den anwesenden 20 Mitgliedern des Gartenvereins verlesen und einstimmig angenommen. Der Name des Vereins lautete nun Kleingärtnerverein "Zum Bienitz" e.V.
Zur Nutzung des Gartenlandes in den Jahren zwischen 1938 und 1943 gab es diese Angaben:
- Größe der Anlage: 34.960 m²
- Anteil Gemüseland: 23.500 m²
- Anteil des Kartoffellandes: 2.500 m²
Ausserdem standen in der Gartenanlage 1.184 Obstbäume und 2.840 Beerensträucher. Es wurden 47 Hühner, 7 Enten, 6 Gänse sowie 72 Kaninchen gehalten und zwei Bienenstöcke bewirtschaftet. (7)
 

Abb. 6: Vereinsschild am Fußgängerzugang
In den statistischen Erhebungen laut "Allgemeinen Angaben über die Gartenanlage", aus einem Zeitraum vor 1943, bestand für die Kleingartenanlage "Zum Bienitz" kein Generalpachtvertrag. Ein Lehrgarten und ein großer Spielplatz waren für die Öffentlichkeit frei nutzbar. Es gab auch eine Jugendhalle. Das Ackerland schätzte der Vereinsführer als gut ein. Der Bau des Elster-Saale-Kanals führte jedoch zu einer Absenkung des Grundwasserstandes. Neben Obstgehölzen und einer Vielzahl von Beerensträuchern wurden Heil- und Gewürzkräuter angebaut. So wuchsen Pfefferkraut, Dill und Petersilie neben Kümmel, Majoran, Salbei, Wermut und Pfefferminze. In der Gartenanlage ergab eine Zählung bei den 18 Tierhaltern einen Bestand von 103 Kaninchen, 64 Hühnern, 28 Enten, 2 Ziegen und 11 Bienenvölker. (8)
In einer weiteren detaillierten statistischen Erfassung (ohne Datumsangabe) war die Gliederung nach Berufsgruppen zu erfragen. Der Schriftführer vermerkte hierzu, dass ein Teil der Mitglieder diese Zählung als "nicht für notwendig fand". (7)
Die 81 Vereinsmitglieder setzten sich wie folgt zusammen:
- 69 Arbeiter,
- 2 Selbstständige,
- 4 Kleinrentner,
- 5 alleinstehende Frauen,
- 1 Kriegsbeschädigte.
Der Wert der Gärten wurde auf 27.375 Reichsmark beziffert, die 65 Steinlauben mit 20.000 Reichsmark, die 17 Holzlauben mit 1.650 RM und sonstige Vereinsbauten mit 950 RM bewertet wurden. Es gab zwei Brunnen in der Gartenanlage. Der Wert der Gesamtanlage wurde damit auf 50.275 RM geschätzt. Als der Zweite Weltkrieg im Frühjahr 1945 nach Deutschland zurückkehrte, fehlte es an Wohnraum, Holz, Kleidung und Essen. Da war der gut beraten, der in seinem Kleingarten Kartoffeln und Gemüse anbauen konnte und dem seine Laube ein Dach über dem Kopf bot.



Abb. 7: Zufahrt von der Miltitzer Straße zum Parkplatz am Vereinshaus, im Hintergrund der Wasserturm von Böhlitz-Ehrenberg

Diese Organisation wurde bereits im Februar des folgenden Jahres der Schirmherrschaft des FDGB (Freier Deutscher Gewerkschaftsbund) unterstellt. (10)
Die Kleingartengruppe "Zum Bienitz" Burghausen wurde Mitglied des "Verbandes der Kleingärtner, Siedler und Kleintier-züchter" (VKSK) und hieß ab 1959 Kleingartensparte "Zum Bienitz". Einige Grundflächen der Parzellen waren so geschnitten, dass sie in verschiedenen der ursprünglichen Grundstücke lagen. So kam es im März 1949 zu einer Neuvermessung sowie Teilung der Flurstücke und zu Berichtigungen im Grundbuch der Gemeinde Burghausen. Alle Gartenpächter erhielten ein vermessenes Stück Land, welches als Eigentum im Grundbuch eingetragen wurde, das sogenannte "Bodenreformland". Dieser Besitzstatus änderte sich im Laufe der Zeit infolge der politischen Veränderungen, so dass es auch hier noch teilweise ungeklärte Eigentumsverhältnisse gibt. Aus dem Zeitraum um 1952 liegt ein Fragebogen vor, der über den Gesamtvorstand und wenige Details Auskunft gibt. Danach hat der Verein 85 Mitglieder, 82 Gärten mit 81 Lauben. Es wurden 1.707 Bäume und Sträucher gezählt. Eine Kulturgruppe bestand danach nicht. Die Tradition der jährlichen Garten- und Kinderfeste setzte sich nach dem Zweiten Weltkrieg fort. Aus Erinnerungen und nachweisbar sind sie für die Jahre 1950 bis 1963.



Abb. 9: Beschlussfassung zur Vereinsgründung

Zurzeit besteht die Anlage aus 84 Gärten. Die Anlage ist nicht an die öffentliche Wasserversorgung angeschlossen. Die Gärten besitzen zum großen Teil eigene Brunnen. Hinzu kommt ein vereinseigener Brunnen, der ausserbetrieb ist. Das Vereinshaus wird nicht gastronomisch bewirtschaftet. Es dient vorrangig als Versammlungsort für Vorstand und Mitglieder.

Im Mai des Jahres 2004 wurde mit einer Jubiläumsveranstaltung der 75. Jahrestag der Vereinsgrúndung gefeiert.

Allen Kleingärtnern des Vereins am Fuße des Bienitz
- der markanten Landschaftserhebung am Westrand der Leipziger Tieflandsbucht -
ist für die Zukunft auch weiterhin viel Freude an der eigenen grünen Oase zu wünschen.

Stand: Mai 2006

- 2011 gab es nochmals eine Satzungs änderung

- 2015 wurde das Vereinsaus von grundauf Saniert

- 2020 Nach langen hin und her wurde eine Beitrags- und Gebührenordnung beschlossen und die Änderung der Satzung.

- 2021 haben die Mitglieder beschlossen, dass das Gerätehaus von Grund auf Saniert wird und der Bau eines Sandkastens. Des Weiteren wurde die Parkfläche an der Vereinswiese Saniert.


Abb. 11: Fußgänger Eingangstür Miltitzerstraße

 

Die Kündigungsschutzverordnung des Dritten Reiches vom
15. Dezember 1944 ermöglichte es, dass der Kleingärtner seinen Garten "ganz oder teilweise einem Luftkriegsbetroffenen" überlassen durfte, "damit dieser dort ganzjährig wohnen und das Land bewirtschaften kann". (9)
Zu den kriegsbedingten Schäden in der Kleingartenanlage liegen keine Aufzeichnungen vor. Man kann aber mit Sicherheit davon ausgehen, dass es auch im Verein "Zum Bienitz" einige Kriegsschäden an Lauben, Gehölzen und Gemeinschaftanlagen gab. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 wurde das Kleingartenwesen in der sowjetischen Besatzungszone neu organisiert. Dem voran gingen die Auflösung und das Verbot aller Vereine. Am 21. April 1948 wurde der Verein aus dem Vereinsregister gelöscht. Sein Vermögen fiel an die Gemeinde. Eine Neubildung war auf Grund der sächsischen Gesetzgebung untersagt. Die Kleingartenanlagen unterstanden von nun an den Gartenämtern der Gemeinden. Die aufgelösten Kleingartenvereine lebten als Kleingartengruppen weiter. Die Arbeit der Kleingärtner vollzog sich den Jahreszeiten entsprechend. Die Probleme der Anfangsjahre bestanden vorrangig in der Beschaffung des Saatgutes und der Beseitigung von Kriegsschäden. Hierbei griffen vorerst die Gemeinden ein. 1948 wurde die "Kleingartenhilfe" als vorerst einzige zentrale Organisation der Kleingärtner und Siedler ins Leben gerufen.



Abb. 8: Parzellen an der Festwiese

Am 14. November 1953 fand im "Alten Gasthof" von Burghausen eine Feier zum 25-jährigen Vereinsjubiläum statt. Im Oktober 1968 wurde das 40-jährige Bestehen der Anlage im Vereinshaus gefeiert. Für den Zeitraum der 70er und 80er Jahre existieren leider keine aussagefähigen Unterlagen zur Vereinsgeschichte. Mit dem Beitritt der DDR zur BRD änderte sich die Rechtssituation der Kleingärtner. Nach Auflösung der alten Strukturen des VKSK (Verband der Kleingärtner, Siedler und Kleintierzüchter) wurde eine Neugründung des Vereins am 30. Juni 1990 auf der Mitgliederversammlung einstimmig beschlossen.
Für die Vorstände gab es viel Arbeit. Der Verein beschloss auf seiner Gründungsversammlung einstimmig seine neue Satzung.

Dabei werden beispielsweise im § 2 als Zweck und Aufgabe des Vereins festgelegt:

die Schaffung von Grünflächen und Anlagen, die der Allgemeinheit zugänglich sind, die Förderung aller Maßnahmen zur Schaffung und Erhaltung von Kleingärten als Teil des Öffentlichen Grüns im Interesse der Gesunderhaltung der Bevölkerung, die Erhaltung der Flora und Fauna zum Wohle der Allgemeinheit. Der Verein ist überparteilich sowie kon-fessionell und weltanschaulich neutral.

Der Verein "Zum Bienitz" ist am 2. Okto-ber 1990 unter der Registernummer 159 im Vereinsregister des Kreisgerichts Leipzig-Land registriert und 1993 vom Amtsgericht Leipzig unter der Nummer 1539 mit gleichem Namen übernommen worden.

Die letzte Satzungsänderung war 1995. Der Name des Vereins ist nunmehr Kleingartenverein "Zum Bienitz" e. V.



Abb. 10: Urkunde aus dem Vereinsregister










- 2022 Es wurde über die Erweiterung der Parkfläche an der Straße um garten Nummer 2 abgestimmt und beschlossen das dieses Bauvorhaben für einen Zeitraum von 4 Jahren angedacht ist. Zudem wurde das Fußgängertor um 3m nach innen versetzt. Die Mitglieder haben in Eigenleistung begonnen mit der Sanierung des Gerätehauses. Nach 2 Jahren hin und her wurde die Satzung erfolgreich ende 2022 geändert und eingetragen. Die Wahlperiode wurde von 2 auf 4 Jahre geändert und Angelegenheiten zum Thema Mitgliedschaft.


Abb. 12: Sanierung Vereinsschuppen

Abbildungsverzeichnis

Abb. 1 - 2: Umwelt Consult e.V., Kolonnadenstr. 25a, 04109 Leipzig
Abb. 3: KGV "Zum Bienitz", Privatarchiv Dr. Rolf Hauschild
Abb. 4: KGV "Zum Bienitz", Vereinsunterlagen
Abb. 5 - 10: Umwelt Consult e.V., Kolonnadenstr. 25a, 04109 Leipzig
Abb. 11-12: Bild von C.Ziem

Literaturverzeichnis

(1) Symmangk, R. u.a.: Schützenswerte Pedotope. Der Bienitz, Teil 2, Staatl. Umwelt-fachamt Leipzig, Auflage 10/2000
(2) Dr. Hauschild, Rolf: 75 Jahre Gartenverein "Zum Bienitz&, August 2003, Gründungsprotokoll
(3) Schriftenreihe Heimatverein Burghausen e.V., Heft 4, S. 46
(4) Dr. Hauschild, Rolf: 75 Jahre Gartenverein "Zum Bienitz", August 2003, Protokoll der Generalversammlung vom 13.12.1930
(5) Katsch, Günter/Walz, Johann B.: Deutschlands Kleingärtner im Dritten Reich, "Deutsches Kleingärtnermuseum in Leipzig" e.V., Wissenschaft-liche Schriften, Heft 5
(6) Kammler, Hans: Der Reichsbund der Kleingärtner und Kleinsiedler Deutschlands e.V., Seite 6
(7) Dr. Hauschild, Rolf: 75 Jahre Gartenverein "Zum Bienitz", August 2003, "Allgemeine Angaben über die Gartenanlage", (Statistische Mel-dung an den Landesbund)
(8) Dr. Hauschild, Rolf: 75 Jahre Gartenverein "Zum Bienitz", August 2003, Statistisches Meldeblatt ohne nähere Bezeichnung, (Zeitpunkt bis 1943)
(9) Katsch, Günter/Walz, Johann B.: Deutschlands Kleingärtner im 19. und 20. Jahrhundert
(10) Dietrich, Isolde: "Hammer, Zirkel, Gartenzaun", Berlin, 2003, S. 57
(11) "Politische Schulungsabende in den Kleingartenvereinen", 1934; Archiv Lothar Kurth

Umwelt Consult e.V. Leipzig - Kolonnadenstr. 25 a - 04109 Leipzig

Autoren: Knut Szewczyk, Lothar Kurth
Redaktion: Lothar Kurth
Layout und Fotobearbeitung: Peter Bender

 
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